Traditionelle europäische Naturheilkunde (TEN)

«Naturheilkunde ist Heilkunst nach den Gesetzen und mit den Mitteln der Natur. Sie definiert sich weniger durch ihre Methoden als durch die zugrunde liegende Denkweise.» (Friedemann Garvelmann)


Die Grundlage der TEN ist die hippokratische bzw. galenistische Heilkunde, die in ständigem Wandel über 2000 Jahre lang Basis der gesamten Medizin war. Sie birgt einen enormen Schatz an überliefertem Heilwissens unseres Kulturkreises.

Hippokrates von Kos war davon überzeugt, dass Krankheiten den Menschen nicht plötzlich treffen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie seien nichts anderes als die Folgen fortgesetzter Fehler gegen die eigene Natur. Gesundheit und Krankheit sind in der TEN deshalb Begriffe, die immer auf den individuellen Menschen bezogen betrachtet werden.

Die TEN sieht den Menschen als nicht trennbar von seiner Umwelt. Sie geht davon aus, dass die Natur und ihre Elemente auch im Menschen wirken und sein Leben in Gesundheit und Krankheit prägen. So werden die traditionellen Grundelemente Luft, Wasser, Feuer und Erde heute als Wirkprinzipien verstanden.

In der Antike wurden diesen Elementen vier „Säfte“ zugeordnet: Blut (Sanguis), Schleim (Phlegma), Gelbgalle (Cholera) und Schwarzgalle (Melancholera), mit ihren je anders gemischten Qualitäten warm, kalt, feucht und trocken. Da die „Säfte“ immer als zugleich körperlich, seelisch und geistig verstanden wurden, entstanden daraus auch die vier Grundtemperamente Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker. Gelingt es dem Menschen, das Fliessgleichgewicht seiner „Säfte“ zu erhalten, so kann er auf äussere und innere Impulse und Anforderungen angemessen reagieren. Das heisst, der Mensch ist gesund.

Kommt es zu Blockaden oder zu Verschiebungen im Gleichgewicht der Säfte, den Regelmechanismen der Homöostase, wird der Mensch krank. Indem sie ein bewusstes Einfügen des Menschen in die Rhythmen der Natur, einen geordneten Wechsel von Aktivität und Ruhe, eine Berücksichtigung aller Ebenen des menschlichen Daseins anstrebt, wirkt die TEN im eigentlichen Sinne ganzheitlich und präventiv. Ziel der naturheilkundlichen Behandlung ist es, das „innere Milieu“ wieder herzustellen.

Das ist die Voraussetzung dafür, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu aktivieren und zu modifizieren. Damit können auch hartnäckige akute und chronische Krankheiten überwunden werden. Eine bewusste Gestaltung der Beziehung zwischen mir und Ihnen als Patient(In) sowie der Einbezug der psychischen, sozialen, ökologischen und sinnstiftenden Aspekte sind für die TEN wesentlich. Sie ist darin der Salutogenese verbunden, die nicht nach den krankmachenden sondern nach den gesunderhaltenden Faktoren fragt. Jede Krankheit ist bei jedem Menschen ein individueller Prozess, der einer individuellen Therapie bedarf.

Als naturheilkundliche Therapeutin muss ich die Art der Störung erkennen und ihre Hintergründe analysieren. Neben dem ausführlichen Gespräch und den auch in der Schulmedizin üblichen Untersuchungstechniken arbeite ich z. B. mit Zungen- und Augendiagnostik.

Im Zusammenspiel der verschiedenen Diagnosemethoden wird erkennbar, in welche Richtung die Behandlung zielen muss. Dazu steht der Naturheilkunde eine grosse Vielfalt von Therapiemethoden zur Verfügung. Zu den wichtigsten gehören: Ernährungs- und Bewegungstherapie, Pflanzenheilkunde, homöopathische und spagyrische Mittel, Schüssler-Salze, Ausleitungsverfahren (Schröpfen, Baunscheidtieren etc.), Dorntherapie, Massagen und andere manuelle Behandlungsmethoden.

Das zentrale Anliegen ist es immer, dem Menschen zu helfen, „wieder in Ordnung zu kommen“, d. h. zu erkennen, wo er in Unordnung geraten ist und wie eine neu zu erlangende Ordnung aussehen könnte.

 

 
 

Typische Therapierichtungen der TEN:

• Phytotherapie (Heilpflanzenkunde) nach humoralmedizinischen Kriterien
• Spagyrik, Biochemie nach Dr. Schüssler, Homöopathie nach humoralmedizinischen Kriterien
• Diätetik (das ist nicht nur Ernährungslehre, sondern auch Organisation des „Lifestyles“ und Bewegung)
• Ab- und Ausleitungsverfahren (trockenes und blutiges Schröpfen, Baunscheidtverfahren, Blutegel)
• Hydrotherapie (Kneipp-Anwendungen), Wickel
• Massagen

 



Pflanzenheilkunde – mit der Kraft der Natur Krankheiten heilen

Die Pflanzenheilkunde wird auch als Phytotherapie bezeichnet. Pflanzen gelten als die ältesten Heilmittel überhaupt und bildeten bereits vor Jahrtausenden die Grundstoffe für die ersten Arzneien. So wurden schon im sechsten Jahrtausend vor Christus Heilpflanzen in Indien und China angebaut. Doch auch heute erfreut sich die Phytotherapie noch großer Beliebtheit, da viele positive Wirkungen von Pflanzenstoffen inzwischen wissenschaftlich erwiesen sind.
Die Pflanzen werden sowohl als Frischpflanzen, in getrockneter Form oder als Extrakte eingesetzt, die auch zu Tees, Kapseln, Tropfen oder Salben weiterverarbeitet werden können.

Passionsblume
(Passiflora incarnata)

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Roter Sonnenhut
(Echinacea purpurea)

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Roter Sonnenhut
(Echinacea purpurea)

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Echtes Johanniskraut
(Hypericum perforatum)

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Nachtkerze
(Oenothera biennis)

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Diätetik (Ordnungstherapie / Ernährungsberatung)

Diätetik in der TEN ist viel mehr als "nur" typbezogene Ernährungsberatung bzw. die Versorgung des Körpers mit Nährstoffen. Sie umfasst eine den individuellen und konstitutionellen Voraussetzungen eines Individuums angepasste Lebensführung und bringt dadurch den ganzheitlichen Ansatz besonders deutlich zum Ausdruck.
Nebst passender Ernährung umfasst die Diätetik eine geregelte Lebensweise (Lebens-Rhythmus /Bewegung / Ruhe, Freizeit / Arbeit) und dient der körperlichen und seelischen Gesunderhaltung sowie der Heilung von Beschwerden und Krankheiten.


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Ludwig Feuerbach drückte das 1850 mit den treffenden Worten aus:
„Der Mensch ist, was er isst.“

Sokrates wies bereits vor 2500 Jahren darauf hin:
„Wir leben nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben.“

Und Hippokrates von Kos empfahl wenig später:
„Lass Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung.”

 

 

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